Die toxische Bedrohung durch Elektroschrott: Die gesundheitlichen Folgen der unsachgemäßen Entsorgung von Elektronikgeräten

Es ist inzwischen weitgehend anerkannt, dass die ständig wachsende Menge des jährlich anfallenden Elektroschrotts ein globales Problem darstellt, das gelöst werden muss. Das Augenmerk beim Thema Elektroschrott lag bisher vor allem auf den Umweltauswirkungen und den Folgen für unseren Planeten. Aber welchen Schaden richtet E-Müll bei den Menschen an und wie sind Millionen von Menschen durch die steigende Flut von Elektronikgeräten auf den weltweiten Mülldeponien  betroffen?   

Mit diesen Fragen wollen wir uns in diesem Artikel befassen, um die Aufmerksamkeit auf die gesundheitlichen Probleme zu lenken, die durch den Elektroschrott entstehen.  

Bei Techbuyer glauben wir an eine nachhaltige Zukunft für die IT-Branche und den Planeten. Das bedeutet, dass das Problem des Elektroschrotts und die Auswirkungen auf unsere globale Gemeinschaft ein zentrales Thema für unser Unternehmen sind. Für uns ist Nachhaltigkeit nicht auf die Verbesserung der Umwelt beschränkt, sondern umfasst alle Themen, die die menschliche Gesundheit und die Grundrechte gefährden.  

Techbuyer hat sich verpflichtet, die Global Goals der Vereinten Nationen zu unterstützen und darauf hinzuarbeiten. Diese Ziele, die auch als Ziele für nachhaltige Entwicklung bekannt sind, zielen darauf ab, Praktiken, Gewohnheiten und Einstellungen zu ändern, um eine nachhaltige Zukunft für unseren Planeten zu schaffen. Hier erfahren Sie mehr über die Selbstverpflichtung von Techbuyer die Ziele zu unterstützen und unsere bisherigen Aktivitäten auf dem Weg dorthin. 

Illegale Entsorgung von Elektroschrott 

Bevor wir über die gesundheitlichen Auswirkungen von Elektroschrott und die von ernsten Krankheiten bedrohten Bevölkerungsgruppen sprechen, müssen wir zunächst einmal betrachten, was mit dem von uns erzeugten Elektroschrott tatsächlich passiert. 

Im Jahr 2015 wurde geschätzt, dass über 90 % des Elektroschrotts illegal entsorgt oder gehandelt wurde, wobei der Großteil in Ländern der Dritten Welt landete. In den Entwicklungsländern befinden sich daher die größten Elektroschrottdeponien der Welt. Zwar unternehmen die Regierungen weltweit große Anstrengungen, um die illegale Entsorgung von Elektroschrott einzudämmen, doch ist dies immer noch ein großes Problem. 

Agbogbloshie ist ein Stadtteil von Ghanas Hauptstadt Accra. Hier befindet sich auch die größte Elektroschrottdeponie der Welt, auf der der Großteil der 150.000 Tonnen Elektroschrott landet, die Ghana jedes Jahr importiert. Dieser Standort liegt nicht in einem ländlichen, abgelegenen Gebiet, sondern im Herzen der ghanaischen Hauptstadt, in der Millionen von Menschen leben. Und Agbogbloshie ist nur eine von Hunderten großer Elektroschrottdeponien im Herzen von Gemeinden in Entwicklungsländern, darunter Indien, Pakistan, Chile und die Philippinen.  

n den Gemeinden rund um die Standorte von Elektroschrottdeponien ist die informelle und oft illegale Suche nach Wertstoffen ein wesentlicher Bestandteil der lokalen Wirtschaft

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt in ihrem jüngsten Artikel "Children and digital dumpsites: e-waste exposure and child health" fest, dass "Millionen kleiner Kinder und Jugendlicher sowie Frauen im gebärfähigen Alter auf den wachsenden Elektroschrottdeponien in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie in einigen entwickelten Volkswirtschaften Europas und anderswo arbeiten und Edelmetalle wie Gold aus Computerchips und Kupfer aus Kabeln gewinnen, indem sie die Geräte verbrennen oder giftige chemische Bäder verwenden". (S. 8) 

Gesundheitliche Auswirkungen von Elektroschrott 

Von der WHO durchgeführte Studien haben die Auswirkungen von Elektroschrott auf die Gesundheit von Menschen, insbesondere von schwangeren Frauen und Kindern, aufgezeigt. Aufgrund des hohen Gehalts an giftigen Chemikalien und Materialien wie Blei, Lithium und Arsen, die in der Technik zu finden sind, besteht für Personen, die regelmäßig mit Elektroschrott in Berührung kommen - insbesondere bei informellen Extraktionsprozessen zur Entfernung wertvoller Materialien aus den Geräten - das Risiko, erhebliche gesundheitliche Probleme zu entwickeln. 

In ihrer Studie wies die WHO nach, dass schwangere Frauen, die in der Nähe von Elektroschrottdeponien leben, aufgrund der Freisetzung giftiger Chemikalien in Luft, Wasser und Boden ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten haben. In der Schwangerschaft können diese Giftstoffe durch transplazentare Exposition und nach der Geburt über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden, was zu erheblichen Gesundheitsrisiken für Ungeborene und Neugeborene führt.   

Darüber hinaus sind auch die Kinder, die in der Nähe von Elektroschrottdeponien leben, gefährdet. Sie können chronische Krankheiten wie bestimmte Krebsarten entwickeln, aber auch DNA-Schäden, eine veränderte Lungenfunktion und Atemprobleme erleiden, um nur einige gesundheitlichen Probleme zu nennen. Elektroschrott stellt auch eine physische Bedrohung für Kinder dar, die in der Nähe dieser Mülldeponien leben und dort arbeiten. Da weder Schutzkleidung noch -ausrüstung zur Verfügung stehen, stellen u. a. scharfe Kanten und zerklüftetes Metall  eine Gefahr für alle in diesem Bereich dar. 

Die Arbeit auf diesen Mülldeponien ist Teil der so genannten "informellen Elektroschrott-Recyclingindustrie" und hält sich nicht an die sicheren und verantwortungsvollen Maßnahmen zur Materialgewinnung. Tatsächlich sind die Menschen, die in diesen Deponien arbeiten und in deren Nähe leben, giftigen Chemikalien in der Luft, im Boden und im Wasser der Umgebung ausgesetzt, was zu drastischen gesundheitlichen Problemen führt, wie die WHO in dem folgenden Zitat zusammenfasst. 

Die "informelle Verarbeitung von Elektroschrott durch offenes Verbrennen, Erhitzen und saures Auslaugen (unter Verwendung von Zyanidsalz, Salpetersäure oder Quecksilber) zur Gewinnung von Edelmetallen setzt [die Gemeinschaft] einer Reihe von gefährlichen Verbindungen aus, darunter Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Kadmium sowie andere giftige Nebenprodukte der Kunststoff- und Metallverarbeitung." ( S. xi) 

Die illegale Entsorgung von Elektroschrott in Entwicklungsländern schafft ein gefährliches Lebens- und Arbeitsumfeld für die Menschen vor Ort, in dem ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden von Geburt an gefährdet sind. 

Während die Regierungen weltweit Gesetze zur Verringerung der Auswirkungen von Elektroschrott erlassen, wie z. B. die Right to Repair-Bewegung in den USA, können wir auf organisatorischer und individueller Ebene viel tun, um die Situation zu verbessern und zu verhindern, dass unsere eigenen Geräte auf diesen elektronischen Mülldeponien landen. 

Die Bewegung für das Recht auf Reparatur ist eine Initiative, die wir voll und ganz unterstützen. Diese Gesetzgebung würde Verbrauchern und Unternehmen gleichermaßen mehr Freiheit bei der Reparatur von Technik bieten, ohne dass die Garantie beeinträchtigt wird. Dies wird nicht nur dafür sorgen, dass die Technik länger in Gebrauch bleibt, da die Reparaturkosten überschaubarer werden, sondern auch verhindern, dass viele kaputte oder beschädigte Geräte auf der Mülldeponie landen.  

Was wir tun können   

Eine verantwortungsvolle Wartung und Entsorgung Ihrer Technologie ist notwendig, um zu verhindern, dass Ihre Elektronik an einem dieser Standorte landet, wo sie zu einer Gefahr für die örtliche Gemeinschaft werden könnte.   

Durch Reparaturen und die Aufrüstung von Komponenten können Sie die Lebensdauer Ihrer elektronischen Geräte steigern und sie länger nutzen. Das bedeutet, dass Sie Ihre Technik seltener erneuern müssen und verhindert, dass nützliche Geräte auf der Mülldeponie landen. 

Wenn ein Gerät das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, ist es wichtig, die IT verantwortungsvoll zu entsorgen. In diesem Sinne ist der Verkauf Ihrer gebrauchten IT an einen Spezialisten für Refurbishment der nachhaltigste Weg, das Gerät zu entsorgen. Ein Aufbereitungsspezialist ist eher in der Lage, das gesamte Gerät wiederzuverwenden, als bestimmte Materialien zu extrahieren und zu recyceln. Wenn das Gerät nicht für die Wiederverwendung aufbereitet werden kann, wird es verantwortungsvoll recycelt, um sicherzustellen, dass Ihre Technologie nicht zu dem weltweit wachsenden Problem des Elektroschrotts beiträgt.   

Das Recycling von Technologie sollte jedoch nicht Ihre erste Lösung für IT-Entsorgung sein. Recycling ist leider nicht in der Lage, alle wertvollen und nützlichen Ressourcen aus einem Gerät in seinem jetzigen Zustand zu extrahieren. Durch Aufarbeitung, Reparatur und Wiederverwendung kann dagegen ein viel größerer Prozentsatz (oft bis zu 100 %) des Geräts genutzt werden, wodurch sich die Lebensdauer der Technologie verlängert und verhindert wird, dass die IT auf der Mülldeponie landet. 

Auf Unternehmensebene kann die Erneuerung der Technologie dazu führen, dass große Mengen an Hardware auf der Müllhalde landen. Dies ist nicht nur ein Nachhaltigkeitsproblem, sondern auch ein Sicherheitsproblem, da sensible Daten auf diesen Geräten möglicherweise wiederhergestellt werden können. Durch die Inanspruchnahme eines IT Asset Disposition (ITAD)-Services wird sichergestellt, dass die gebrauchte Technologie Ihres Unternehmens datenschutzgerecht aufbereitet oder entsorgt wird, um die Auswirkungen Ihrer Technologie auf die Umwelt und die Gesundheit unserer globalen Gemeinschaft zu verringern.   

Wir bei Techbuyer sind der Meinung, dass schon einige wenige Änderungen in unserer Einstellung zum Umgang mit nicht mehr benötigten Geräten einen Unterschied machen können. Wenn jeder Einzelne seine Geräte repariert, verantwortungsbewusst mit seinem IT-Müll umgeht und vernünftige Entscheidungen im Umgang mit der Technologie trifft, kann dies viel dazu beitragen, dass die Größe dieser elektronischen Müllhalden nicht weiter zunimmt.   

Für Organisationen und Unternehmen werden diese Praktiken sogar noch wichtiger. Die Inanspruchnahme eines ITAD-Dienstes zur verantwortungsvollen Entsorgung gebrauchter IT-Hardware, die Erwägung refurbished Technologie zu verwenden, wo immer dies möglich ist, und die Wartung Ihres IT-Systems durch Reparaturen und Upgrades auf Komponentenebene sind von entscheidender Bedeutung für die Verringerung der Auswirkungen, die Ihre Technologie auf die Umwelt und diese Gemeinschaften hat. 

Eine kreislauforientierte IT-Wirtschaft   

Techbuyer unterstützt die Entwicklung einer zirkulären IT-Wirtschaft, die darauf abzielt, die Anhäufung von Elektroschrott in Entwicklungsländern zu verhindern und zu verringern. In dieser Wirtschaft wird die gesamte Technologie verwendet, refurbished, weiterverkauft und schließlich recycelt. Dies würde zu einer drastischen Verringerung der Produktion von Elektroschrott führen, das Risiko, das von Mülldeponien ausgeht, verringern und es den lokalen Gemeinschaften in Entwicklungsländern ermöglichen, frei von den Auswirkungen giftiger, ausrangierter Elektronik zu leben.  

Diese Situation wird immer plausibler, je mehr Forschung betrieben wird. Das CEDaCI-Projekt zum Beispiel ist ein mit mehreren Millionen Euro dotiertes, von Interreg finanziertes Programm, das sich der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Rechenzentren widmet. Projekte wie CEDaCI sind wegweisend, wenn es darum geht, den Bergen von Elektroschrott, die wir jedes Jahr weltweit produzieren, ein Ende zu setzen, indem ein nachhaltigerer Technologiesektor geschaffen wird. 

Techbuyer ist ein globaler Anbieter von nachhaltigen IT-Lösungen. Unsere Dienstleistungen sind so konzipiert, dass sie nachhaltige Optionen für die Beschaffung, Wartung und Entsorgung von IT-Hardware und Verbrauchertechnologie bieten. Im Mittelpunkt unseres Geschäfts steht das Ziel, eine nachhaltige IT- und Rechenzentrumsbranche zu schaffen, um die Auswirkungen von Elektroschrott zu reduzieren und die negativen Auswirkungen der Technologie auf unsere globale Gemeinschaft zu verringern.