Nachhaltig Digital für Gesundheit und Wohlergehen – Im Mittelpunkt steht der Mensch

Es ist Tag Eins der virtuellen DIV 2020 und nachhaltig.digital Jahreskonferenz. Das Motto der virtuellen Konferenz dieses Jahr ist „Intelligent vernetzte Städte und Regionen umsetzen – Nachhaltigkeit erreichen!“.

1 Veranstaltung, 4 Tage, 7 SDGs, 8 Partner, 10 Sessions, 20+ Breakouts, 50+ Referenten und alle haben 1 gemeinsames Ziel = Nachhaltigkeit erreichen.

Am Anfang steht das Vorwort

Ich habe mich heute auf das Themenfeld „Nachhaltig Digital für Gesundheit und Wohlergehen“, welches zum SDG Drei gehört, fokussiert. Am Nachmittag gab es gleich drei interessante Veranstaltungen, ich habe an einer von diesen teilgenommen und mir die Aufzeichnung einer anderen nachträglich angeschaut. Von der Frage, was eine Ampel mit CO2 zu tun hat, über Nachhaltigkeit im medizinischen und sozialen Bereich bis hin zu einer App, die den Menschen hilft, während der Pandemie in Verbindung zu bleiben... Verschiedenste Themen wurden diskutiert. In diesem Beitrag teile ich mit Ihnen was ich in den Workshops vom 09.11.2020 gelernt und mitgenommen habe.

Diskussion Eins - Prof Dr med Klaus Juffernbruch (FOM Hochschule)
Aspekte Intelligenter Gesundheitsnetze im Dienst der Nachhaltigkeit.

Herr Prof Dr med Klaus Juffernbruch hat in der ersten Diskussion rund um das nachhaltige Ziel Drei seinen Vortrag in verschiedene Abschnitte unterteilt. Es ging einmal um die „Medizinische und soziale Nachhaltigkeit“ und dann weiter um die „Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit“.

Um eine medizinische und soziale Nachhaltigkeit erreichen zu können muss der Mensch im Mittelpunkt stehen, dies bedeutet das wir einen gleichberechtigten Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung gewährleisten müssen. Diese Versorgung muss unabhängig von Alter, Einkommen, Geschlecht und Wohnort stattfinden und verfügbar sein. Die Digitalisierung im medizinischen Bereich und öffentlichem Gesundheitswesen basiert auf dem Aufbau einer kontinuierlichen, digitalen Infrastruktur, inbegriffen in dieser sind Rechnerausstattung, eine schnelle Internetverbindung, die elektronische Erfassung und Auswertung von Patientendaten, so wie die digitale Kommunikation zwischen Patienten und Therapeuten, als auch die interdisziplinäre Kommunikation. Durch die Implementierung der genannten Grundvoraussetzungen können wir schnellere, genauere Diagnosen, eine bessere Prävention, Verlaufsbeobachtung und personalisierter Therapie durch die Auswertung von mehr Patienten-individuellen Gesundheitsdaten für chronische Krankheiten, sowie die Entlastung des medizinischen und pflegerischen Personals, erreichen.

Wo kann das deutsche Gesundheitswesen seinen ökonomischen und ökologischen Fußabdruck anfangen zu reduzieren?

Wenn wir kontinuierlich auf die Digitalisierung setzen, bietet sich im deutschen Gesundheitswesen ein jährliches Einsparpotential von ca 39 Mrd €. Dieses Einsparpotential ist jedoch nicht nur monetär sehr attraktiv und eindrucksvoll, sondern auch in puncto Umwelt sehenswert. Wir produzieren 700 Millionen Papierrezepte per annum, die Abhilfe hier wären eRezepte, doch wir stoppen nicht hier, sondern schauen uns das Einsparpotential im Dokumentenverkehr an. Das Gesundheitswesen in Deutschland produziert jährlich 5 Mrd Papierdokumente, diese könnten wir uns durch elektronische Dokumentation sparen. Weitere nachhaltige Vorteile von der Digitalisierung im Gesundheitswesen bieten sich durch die eine Minimierung von Wegstrecken, -zeiten, Emissionen und Arbeitszeiten und der Reduzierung des Strombedarfs von Gesundheitseinrichtungen um mehr als 80% durch Nutzung von Cloud Plattformen.

Diskussion Zwei - Univ.-Prof. Dr. Gernot Marx (FRCA Universitätsklinikum der RWTH Aachen)

Digitale Gesundheitsnetzwerke: Versorgung neu denken und zukunftssicher gestalten

In diesem Vortrag fand ich zwei Projekte sehr interessant und hier möchte ich gerne die dazugehörigen Links mit Ihnen teilen, aber den Fokus in diesem Abschnitt gerne auf zwei interessante Zitate von Hr Univ.-Prof. Dr. Gernot Marx legen.

Projekt eins TELnet @ NRW
Wie schon in der ersten Diskussion erwähnt muss die qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung unabhängig des eigenen Wohnortes und anderer Faktoren im Vordergrund stehen. Zitat: „TELnet@NRW“ möchte an dieser Stelle ansetzen und mittels digitaler bzw. telemedizinischer Anwendungen dafür sorgen, dass die Herausforderungen im Gesundheitswesen gemeistert werden können.

Projekt zwei „Erstes virtuelles Krankenhaus in NRW“

Das Bundesland Nordrhein- Westfalen bietet mit einem virtuellen Krankenhaus die deutschlandweit erste Plattform für die digitale, flächendeckende Vernetzung von fachärztlicher Expertise. Ziel hier ist unter anderem die Schaffung zukunftsfähiger digitaler Versorgungsstrukturen, wie Telekonsile und der elektronische Austausch behandlungsrelevanter Patientendaten.

Das Ziel ist es gemeinsam zu handeln, digital anstatt analog.

In dem Zusammenhang mit Sustainable Development Goal 3 und dem Thema von diesem Vortag, bedeutet diese Aussage, dass unser gemeinsames Ziel die Schaffung beziehungsweise der Aufbau von digitalen Versorgungsnetzwerken sein muss. Wie im Titel von diesem Artikel bereits erwähnt ist der Mittelpunkt dieser Projekte und Pläne der Mensch / der Patient. Hr Univ.-Prof. Dr. Gernot Marx hat erwähnt das es nicht um eine Digitalisierung von analogen Versorgungsprozessen geht, sondern um eine intersektorale Neugestaltung.

Quelle: Webinar Univ.-Prof. Dr. Gernot Marx

Kooperation statt Zergliederung - ein kooperatives miteinander aller Professionen im Gesundheitswesen.

Interessant fand ich hier die Aussage, dass eine Abkehr von Insellösungen erreicht werden soll, welches dazu führen kann das eine bessere interdisziplinäre medizinische Zusammenarbeit gegeben ist. Wie man dies nachhaltig erzielen kann und welche nachhaltigen Potentiale es hier gibt, denke ich hat der Vortrag von Prof Dr med Klaus Juffernbruch in Diskussion eins gezeigt.

Diskussion Drei - John Benad (wohlvertraut)

Attraktivität steigern in Quartieren durch digitale Vernetzung aller Beteiligten

In dieser Diskussion ging es darum, dass wir Menschen verbinden und nicht nur vernetzen müssen. Des weiteren wurde die nachhaltige Digitalisierung in Quartieren und die nachhaltigen Potentiale der Digitalisierung für Mensch und Umwelt besprochen.

Was ist ein Quartier?

Ein Quartier ist eine Großwohnsiedlung, welche oft am Stadtrand liegt, deutschlandweit gibt es 500 dieser Wohnsiedlungen. Wenn man sich diese Quartiere anschaut, sind diese oft davon geprägt das Menschen vieler verschiedener Nationen in ihnen leben, welches zu vielen verschiedenen Sprachen führt, diese Sprachbarriere könnte durch Übersetzungen in der App gelöst werden.

Wie hilft wohlvertraut?

Wohl vertraut bietet eine App „Digitaler Kompass“  welche es Betroffenen (Familien, Kinder, Senioren) und Helfern (Unterstützern) ermöglicht mehr regionale Angebote zu finden. Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Betroffene drei Angebote in seinem Umfeld kennt und nutzt, ein Helfer weitere fünf Angebote kennt die er entweder selber nutzt oder durch Hörensagen kennt, haben wir ein unzureichendes Angebot, welches gerade in Zeiten einer Pandemie zu weiteren Einschränkungen führen kann. Das Netzwerkziel ist es ausreichend Leistungen in der jeweiligen Region verfügbar zu machen, damit dies geschieht ist es die Aufgabe der Einrichtungen verfügbar zu machen.  

Quelle: Webinar John Benad

Ein Beispiel wie die mobile App „Digitaler Kompass“ helfen kann ist zu sehen im Projekt Potsdamer Stadtteil am Schlaatz mit 9000 Einwohnern, 60% Singlehaushalten, 14 Nationalitäten.

Sie können sich diese Vorträge hier unter SDG Drei online anschauen.

Ein weiterer spannender Beitrag kam von Herr Prof. Dr. Ing Klaus Uwe Gollmer (Umwelt Campus Birkenfeld), welcher den praktischen Nutzen von IoT Systemen - anhand einer CO2 Ampel – vorgestellt hat.

Quelle: Webinar Prof. Dr. Ing Klaus Uwe Gollmer (Umwelt Campus Birkenfeld)

CO2 Ampeln zeigen an, wann es Zeit ist zu lüften.

Die Ampeln messen die Konzentration von Kohlendioxid in Räumen und zeigen an wann gelüftet werden soll. Denn wo viel eingeatmet wird, wird auch viel ausgeatmet und somit ergibt sich eine Steigung vom CO2-Spiegel. Laut aktuellen Forschungsergebnissen stehen CO2 und Virenlast in direktem Zusammenhang. Die CO2 Ampel reduziert das Infektionsrisiko und hilft dem Klimaschutz, die Herausforderung für die Gesundheit – Covid Anstieg bremsen und die Herausforderung für den Klimaschutz - Anstieg der CO2 Emissionen bremsen.

Wie lüftet man richtig...

...ist eine Frage die ich mir vor diesem Workshop nicht gestellt habe. Auf der Webseite „Mein Klimaschutz“ findet man die passende Antwort.

Zitat: „Wie funktioniert Stoßlüften? Tipps und Sparpotenzial
Beim Stoßlüften werden die Fenster für mehrere Minuten komplett geöffnet, um die verbrauchte Luft durch frische Luft zu ersetzen. Während der Heizsaison sollten die Thermostatventile dabei heruntergedreht werden. In einem Einfamilienhaus lassen sich so jährlich bis zu 165 Euro sparen und 560 kg CO2 vermeiden.“

Wann muss ich also Lüften?

Der CO2 Gehalt in der Luft wird mit der Abkürzung ppm beschrieben, dies bedeutet Parts Per Million oder auch Anteile pro Million. Bei einem Wert von 1000-2000ppm sollten wir lüften, dieser Wert ist als auffällig zu betrachten. Bei einem Wert 1200ppm wurden fast 2% der Raumluft schon einmal ausgeatmet.

Unter folgendem Link können Sie sich den Aufbau einer CO2 Ampel selber anschauen und erfahren, was die weiteren Vorteile einer CO2 Ampel sind -> Zum Workshop.


Techbuyer ist ein nachhaltiger Anbieter von IT-Lösungen. Wir liefern eine große Auswahl an Server-, Storage- und Netzwerklösungen, PCs und Laptops an unsere Kunden weltweit, mit dem Ziel, IT-Budgets zu maximieren. Wir kaufen und refurbishen gebrauchte IT-Hardware, damit hochwertige Technologie nicht verschwendet wird. Da E-Schrott ein ständig wachsendes Problem in der IT-Branche ist, ist es von entscheidender Bedeutung, Technologie zu refurbishen, zu reparieren und wiederzuverwenden und den Bedarf für die Herstellung neuer Produkte zu reduzieren.

Wir arbeiten derzeit an neun Zielobjekten im Rahmen der UN Global Goals, zu denen auch Ziel 3 - Gesundheit und Wohlbefinden - gehört. Es war wirklich augenöffnend, an diesen Webinaren teilzunehmen und zu sehen, an welchen Projekten Organisationen in Deutschland arbeiten. Um mehr über die nachhaltigen Geschäftsmodelle von Techbuyer zu erfahren, lesen Sie einen unserer neuesten Blogs: Warum Unternehmen den UN Global Goals beitreten sollten, die Mitarbeiter-Ausgabe