IT-Höchstleistung sollte nicht die Welt kosten

Leistungsstarke Unternehmen von führenden Branchen bilden das Rückgrat unserer weltweiten Wirtschaft. Sie werden durch eine disziplinierte Verwirklichung von Fortschritt, Wachstum und Innovation angetrieben, was oft zu außergewöhnlichem, finanziellem Erfolg sowie zu großem sozio-ökonomischen Einfluss ihrerseits führt. Sie bieten enormes Potenzial, das Verhalten von Verbraucher:innen sowie unsere moderne Kultur zu beeinflussen, indem sie dem Markt innovative Produkte und Dienstleistungen zuführen.  

Leistungsstarke Organisationen werden vom HPO Centre (weltweit führend auf dem Gebiet der Standardisierung von High Performance Unternehmen) wie folgt definiert:  

„Eine Organisation, die über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren finanzielle und nicht-finanzielle Erfolge erzielt, welche deutlich besser sind als die ihrer Vergleichsgruppe, indem sie sich diszipliniert auf das konzentriert, was für die Organisation wirklich wichtig ist.“

In den meisten Fällen wird das Streben nach Erfolg in hohem Maße durch Investitionen in neue Technologien vorangetrieben. Ein kürzlich erschienener Artikel von McKinsey & Company betont, dass „führende Unternehmen ebenso viel in die Verbesserung ihres Kerngeschäfts investieren wie in Innovation, oft mit Hilfe des Einsatzes digitaler Technologien.“

Aufgrund ihres Strebens nach Erfolg und ihrer Konzentration auf fortschrittliche Technologien vernachlässigen diese Unternehmen jedoch oftmals andere Bereiche zugunsten der Optimierung ihrer Abläufe, Strukturen und Vermögenswerte. Nachhaltigkeit und CO₂-Fußabdruck – beide sind Themen, die in der Vergangenheit häufig diesem Prozess zum Opfer fielen.

Um eine lebenswerte Zukunft zu schaffen, ist die Verringerung unseres wirtschaftlichen CO₂-Fußabdrucks jedoch von allergrößter Bedeutung. Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) veröffentlichte vor kurzem seinen zweiten Bericht einer dreiteiligen Serie zu den Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesellschaft und den Planeten. Laut Hans-Otto Pörtner, dem Vize-Vorsitzenden der IPCC-Arbeitsgruppe II, „wird jede weitere Verzögerung globaler Maßnahmen ein kurzes und sich rapide schließendes Zeitfenster zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft zur Folge haben“.

Die Verringerung der Emissionen führender Unternehmen muss jedoch mit ihren bestehenden Zielen übereinstimmen und darf eine beschleunigte Produktivität sowie die Kapazität für neue Innovationen nicht gefährden. Indem sie die CO₂-Reduzierung mit dem Streben nach leistungsstarken IT-Technologien gleichsetzen, können führende Unternehmen ihr stetiges Wachstum sowie Produktivität gewährleisten und gleichzeitig eine nachhaltige, globale Zukunft ermöglichen.  

 

Die „Beziehung“ zwischen High Performance und hohen CO₂-Emissionen

Warum werden leistungsorientierte Unternehmen so oft mit einem hohen CO₂-Fußabdruck in Verbindung gebracht?

In vergangenen Jahren haben sich führende Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit nicht gerade mit Ruhm bekleckert. 2017 wurde berichtet, dass mehr als 70% der weltweiten CO₂-Emissionen von lediglich 100 Unternehmen erzeugt wurden. Zwei Jahre später erfuhren wir, dass nur 20 Unternehmen seit 1965 für mehr als 35% des gesamten energiebezogenen Kohlendioxids und Methans weltweit verantwortlich sind.

Diese schockierende Erkenntnis führte dazu, dass die genannten Unternehmen infolgedessen stärker ins Visier der Öffentlichkeit und der Gesetzgebung gerieten. Laut einer Umfrage der Firma Nielsen sind 81% der Verbraucher:innen der festen Überzeugung, dass Unternehmen aktiv zum Schutz unserer Umwelt beitragen sollten. Dies wiederum erhöht den Druck auf die Wirtschaft, ihre Umweltauswirkungen dauerhaft zu reduzieren. Außerdem ist es seitdem keine Seltenheit mehr, dass große Unternehmen für ihren Mangel an nachhaltigen Maßnahmen öffentlich zur Verantwortung gezogen werden.

Große Unternehmen, die durch die Konsumgesellschaft sowie durch die Unterstützung ihrer Regierungen gleichermaßen gestärkt werden, spielen zweifellos eine wesentliche Rolle bei der Entstehung unserer derzeitigen Situation hinsichtlich Klimaveränderungen und Artensterben. Dieselben Unternehmen können und müssen nun ebenfalls einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, uns wieder aus dieser Bredouille herauszumanövrieren.

 

CO₂ reduzieren – Der Druck auf Unternehmen steigt

Im Rahmen des Klimaschutzgesetzes (KSG) verpflichtete sich Deutschland 2021 dazu, spätestens im Jahr 2045 vollständig treibhausgasneutral zu sein. Konkrete Gesetzgebungen, welche die Erstellung einer Ökobilanz vorschreiben, wie sie beispielsweise bereits in Großbritannien auftreten, gibt es hierzulande noch nicht. Wahrscheinlich ist dies jedoch nur eine Frage der Zeit, denn Themen wie Kohlenstoff, Klimaneutralität oder Net Zero gewinnen auch weiterhin zunehmend an Einfluss und Bedeutung in unserer Wirtschaft.

In Deutschland greifen derzeit nationale Einschränkungen wie das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) oder die CO₂-Steuer, welche Verbraucher:innen dazu ermutigen sollen, sich bewusst für einen effizienteren sowie nachhaltigeren Energiekonsum zu entscheiden. Wenn Sie ihr Rechenzentrum beispielsweise so energieeffizient wie möglich ausrichten, sparen Sie nicht nur Geld bei Ihrer Stromrechnung, Sie vermeiden außerdem zusätzliche, unnötige Abgaben.

Angesichts dieses wachsenden Drucks durch Gesellschaft und Regierung, und hinsichtlich der zu erwartenden, zukünftigen Gesetzgebung ist es daher für erfolgreiche Unternehmen jeder Größe von Bedeutung, sich mit ihrer CO₂-Bilanz auseinanderzusetzen und auf eine deutliche Reduzierung ihrer Emissionen hinzuarbeiten. Dies ist in der Tat unerlässlich für ihren anhaltenden Erfolg und eine nachhaltigere Zukunft für uns alle.

Wir sind der Meinung, dass ehrgeizige Unternehmen durchaus eine erhebliche Reduzierung ihrer Emissionen erreichen und gleichzeitig Leistung, Effizienz sowie Profit durch innovative Technologien beibehalten und sogar verbessern können.  

 

Wie können führende Unternehmen ihren CO₂-Fußabdruck verringern?

Digitale Technologien bilden für viele Unternehmen eine bedeutende Grundlage oder sogar Multiplikator für ihre Wertschöpfungskette. Daher ist es für sie von entscheidender Bedeutung, die Leistung, Umfang, Innovation sowie Produktivität jeglicher IT-Systeme zu maximieren und diese gleichzeitig so nachhaltig wie möglich zu gestalten. 

Wie McKinsey & Company in ihrem Artikel von 2020 betonen: 

„Daten liefern den Treibstoff für bessere und schnellere Geschäftsentscheidungen. Leistungsstarke Unternehmen geben mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit als andere an, dass ihre Daten- und Analyseinitiativen mindestens 20 Prozent ihres Umsatzes beitragen (zwischen 2016 und 2019).“

Ein leistungsfähiges IT-System, welches auf die Erfassung, Speicherung, Koordination und Verbreitung von Daten spezialisiert ist, kann für den Profit des Unternehmens den entscheidenden Unterschied ausmachen. Daher bieten Hardware-Upgrades eine effektive Strategie für finanzielles Wachstum sowie für eine erfolgreiche Entwicklung vieler Organisationen. Digitale Technologien tragen jedoch ebenfalls wesentlich zum ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens bei, besonders im Falle von rapidem Wachstum innerhalb eines kurzen Zeitraums.

IT-Systeme können so angepasst und verwaltet werden, dass Leistung und Vielseitigkeit konstant bleiben und gleichzeitig der CO₂-Fußabdruck verringert wird. Genau diesen Ansatz sollten weitaus mehr Unternehmen verfolgen, um ihre langfristigen Geschäftsinteressen abzusichern und ihren Teil zu einer grüneren Zukunft beizutragen.

 

Hardware-Optimierung

„Optimierung“ ist ein spannender Begriff, da die meisten Unternehmen weltweit ihr gesamtes Geschäftsmodell auf optimaler Leistung und Output für kontinuierliches Wachstum aufbauen. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass IT-Systeme so konfiguriert werden können, dass sie nicht nur eine höhere Leistung, sondern auch gesteigerte Effizienzwerte für Stromverbrauch und Kühlung erzielen.

Die Optimierung von Servern, Computern und Netzwerkgeräten innerhalb des IT-Systems eines Hochleistungsunternehmens durch Komponenten-Upgrades beispielsweise kann zu einer erheblichen Verringerung seiner CO₂-Emissionen führen.

Leistungsstarke und energieeffiziente Komponenten wie NVMe SSDs, welche die Rechenleistung steigern und gleichzeitig Energiekosten senken, sind der Schlüssel zur Reduzierung unserer Emissionen. Dies geht aus einer Studie von Micron hervor, die Folgendes feststellt:  

„NVMe SSDs verbrauchen maximal 25 Watt im Vergleich zu 7,2 Watt für eine HDD mit 15.000 U/min. Eine NVMe kann jedoch potenziell mehrere HDDs ersetzen... Somit bietet die NVMe SSD großes Potenzial, den Energieverbrauch des Serverspeichers erheblich zu senken.“

Dies ist nur ein Beispiel für die Optimierung eines produktiven und effizienten IT-Systems. 

Durch die vollständige Optimierung ihrer IT-Infrastruktur können leistungsorientierte Unternehmen auch weiterhin Technologien als Katalysator für Wachstum einsetzen und ihren Einfluss auf die Umwelt gleichzeitig drastisch reduzieren. 

 

IT-Systemanalyse und Verständnis

Das Verständnis über Schwächen, Stärken und potenzielle Verbesserungspunkte der IT-Hardware in Rechenzentren ist für die Verringerung ihrer CO₂-Emissionen unerlässlich. Für Unternehmen ist es ebenfalls essenziell, die Anforderungen an ihre Berichterstattung genauestens zu kennen. Hier hilft ein holistisches Verständnis aller Geschäftsprozesse, um diese anschließend gezielt zu optimieren. Wie Peter Drucker sagt: „What gets measured gets managed“. Demzufolge ist das Verständnis zum Thema Kohlenstoff und seiner vielen Begrifflichkeiten von entscheidender Bedeutung für die Reduzierung unserer gesamten Emissionen.

Die Durchführung einer Leistungsanalyse Ihres Serverbestandes bietet die Möglichkeit für Verbesserungsempfehlungen sowie für den Einsatz strategischer Hardware-Updates, welche den Energieverbrauch, CO₂-Emissionen sowie Betriebskosten für Rechenzentren und Hochleistungsunternehmen erheblich senken.  

Interact ist ein innovatives Machine Learning Tool, welches die Serverleistung ganzer Rechenzentren analysiert und bewertet, ohne dabei aktiv in die Geschäftsprozesse einzugreifen. Das Interact-Tool spricht herstellerneutrale und stets unvoreingenommene Empfehlungen für Hardware-Upgrades aus, die zu einer drastischen Reduzierung des CO₂-Ausstoßes sowie zu finanziellen Einsparungen für das jeweilige Unternehmen führen. Im Durchschnitt sparen Interact Kund:innen über einen Zeitraum von fünf Jahren ganze 2.800 Tonnen CO₂, 1,2 Millionen Euro sowie 8,3 MWh Energie.  

Tools wie Interact sind für die Senkung der CO₂-Emissionen bei gleicher Betriebsleistung ganzer Rechenzentren unerlässlich. Viele führenden Unternehmen betreiben und warten ihre eigenen Rechenzentren, um stets optimale und wettbewerbsfähige Outputs zu generieren. Die Verringerung der CO₂-Emissionen solcher digitalen Technologien sind für eine nachhaltigere Zukunft jedoch von größter Notwendigkeit.  

 

Optimiertes Design Ihrer IT-Infrastruktur

Die Verringerung von CO₂-Emissionen und ein verstärkter Fokus auf Nachhaltigkeit können durchaus in die Kernprozesse bereits erfolgreicher und fortschrittlicher Unternehmen integriert werden. IT-Systemarchitekt:innen sind spezialisiert darauf, zusammen mit Unternehmen hochmoderne Infrastrukturen zu entwerfen, die einen gleichzeitigen Schwerpunkt auf Energieeffizienz und minimale Emissionen legen.

Diese Strategie ermöglicht die Entwicklung kompletter Systeme mit spezifischen Anforderungen an verschiedene Geschäftsmodelle, -praktiken und -ziele, um so einzigartige und individuelle IT-Lösungen bereitzustellen. Design und Installations-Services bieten in der Regel auch umfassende Nachsorge- und Wartungsoptionen an, um die Leistung Ihres Systems dauerhaft aufrechtzuerhalten, sodass finanzielle, nachhaltige sowie leistungsgebundene Zielsetzungen erreicht werden.

 

Fazit

Hervorragende Leistung sollte nicht die Welt kosten. Dank bahnbrechender, innovativer Technologien, Ideen und Verfahren, die täglich (weiter-)entwickelt werden, können High Performance und Nachhaltigkeit zunehmend in Einklang gebracht werden.  

In nicht allzu ferner Zukunft wird die Kohlenstoffproduktion mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr nur eine Konsequenz optimierter und produktiver Abläufe sein. Stattdessen werden wir das Gegenteil beobachten können, da Effizienz und Optimierung ein großes Potenzial sowohl für die Verringerung von CO₂-Emissionen als auch für die Steigerung der allgemeinen Betriebsleistung darstellen.

High Performance und Nachhaltigkeit können also derselben Seite der Medaille angehören, welche uns für unsere harte Arbeit an einer nachhaltigen Zukunft belohnt.